Regensburger Innenhoefe

Auf der Suche nach Italianità

Von Johann Ott

Bei einer Exkursion nach Regensburg suchten die Amici di Desenzano Amberg nach italienischen Merkmalen in der »nördlichsten italienischen Stadt«. Dabei konzentrierte man sich anfangs auf die Innenhöfe von Patrizierhäusern, später dann auf neu geschaffene Anlagen im Rahmen der Altstadtsanierung.

Regensburger Innenhoefe
Bild: Susy

Mit dem Thon-Dittmerhaus eröffnete man den Reigen, lassen sich dort doch der typische Geschlechterturm, aber auch die Arkaden finden, die auf der Nordseite vor etwa 50 Jahren ergänzt wurden, da die Stadt einen offenen Konzertraum schaffen wollte. Diese Türme kennt man aus Bologna, Siena oder auch San Giminiano. Regensburg hatte einst etwa 60 solcher Türme. Heute sind es etwa 20, von denen nur zwei wie in alten Zeiten unbewohnt sind.

Regensburger Innenhoefe
Bild: Susy

Diese und die Innenhöfe, aber auch die schmalen Gassen kannten die Regensburger Kaufleute aus dem Italienhandel, wo letztere auch dem heißen Sommern geschuldet waren. »Der Italiener geht bei Hitze ins kühle Haus, der Deutsche legt sich in die Sonne«, erläuterte der Stadtführer. Ab den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts begann die Altstadtsanierung in Regensburg. Die Altstadt wurde entkernt, begrünte Innenhöfe, die im Mittelalter undenkbar waren, angelegt.  Heute ist man dankbar für diese Wende von der »steinernen Stadt« zur begrünten Stadt. Regensburg hat noch viel zu wenig davon.

Regensburger Innenhoefe
Bild: Susy

Geführt wurde man, vermittelt über die VHS, von einem Mitarbeiter des Stadtbauamts, der sich intensiv mit der Baugeschichte dieser Häuser beschäftigt hatte, die inzwischen durchweg Sozialwohnungen beherbergen.