San Daniele

Kulinarische Entdeckungen

Wenn von italienischen Gaumenfreuden die Rede ist, denken die meisten Deutschen an Pizza und Pasta, gelato und vino. Doch die »Kultur- und Genussreise« im April 2025 ins Friaul machte den Mitreisenden einmal mehr bewusst, wie besonders, wie einzigartig die Küche der einzelnen Regionen Italiens ist.

In Friaul-Julisch Venetien, wie die Region ganz offiziell heißt, gingen die Besucherinnen und Besucher aus Amberg und Umgebung auf kulinarische Entdeckungsreise. In San Daniele lernten sie den gleichnamigen luftgetrockneten Schinken kennen, den weniger bekannten, fein-aromatischen Bruder des Parmaschinkens. Seinen zarten Geschmack hat er übrigens dem einmaligen Mikroklima der Region zu verdanken. Wer das Friaul auf eigene Faust entdecken möchte, könnte seinen Abstecher nach San Daniele auf Ende Juni legen, wenn dort das Event aria di festa steigt, ein beschwingtes Fest mit viel guter Laune und geführten Besichtigungen der Schinkenherstellungsbetriebe.

Friaul
Bild: Susy

Ein traditioneller Genuss war auch toc in braide, was man mit »Eintopf auf dem Bauernhof« übersetzen kann. Das rustikale Gericht ist einfach zuzubereiten, aber sehr schmackhaft. Es handelt sich dabei um eine sehr weiche Polenta aus Maismehl, die mit Käse und brauner Butter gewürzt wird.

Toc in braide
Bild: Susy

Dann waren da noch die regionaltypischen Getränke. Hier steht an erster Stelle der im Collio angebaute Wein. Das Collio ist ein bezaubernder Landstrich mit sanften Hügeln, die mit Weinlokalen und Weingütern übersät sind. Im Collio werden einige der besten Weißweine der Welt, aber auch vollmundige Rotweine produziert. Während der Verkostung, bei der unter anderem der spritzige ribolla gialla eingeschenkt wurde, konnte der Blick entspannt schweifen.

Weinverkostung
Bild: Susy

In Triest rückte schließlich ein weiteres Getränk in den Vordergrund, das von Italien aus die ganze Welt erobert hat: der Espresso, oder wie die Italiener sagen, il caffè. Er rundet einerseits eine gute italienische Mahlzeit, andererseits unsere kulinarischen Entdeckungen ab.

Allerdings hat Triest ganz ähnlich wie Wien eigene Bezeichnungen für das starke, heiße Getränk. Und so war es ausgerechnet in einer der Hauptstädte des Kaffees gar nicht so einfach, einen solchen zu bestellen. Die Gefahr, missverstanden zu werden, war groß: Wer einen Espresso wollte, musste einen nero bestellen. Der caffè macchiato heißt in Triest capo, und wer ihn im Glasbecher serviert haben wollte, musste einen capo in B ordern. Und der Cappuccino? Nun der heißt in Triest caffelatte. Nur eines war klar: Köstlich waren sie alle!

Kaffee
Bild: Susy